Tipps für Ihre Reise mit der Transsibirischen Eisenbahn: Authentische Erfahrungen, Praktisches und Mehr
Die Interaktion mit Ihrem Schaffner oder Ihrer Schaffnerin ist entscheidend für Ihre Erfahrung an Bord. Sie sind für die Sauberkeit Ihres Waggons sowie für andere Aspekte verantwortlich, die Ihre Reise angenehmer gestalten können. Ein freundliches Wort, ein Lächeln oder auch ein kleines Trinkgeld können Wunder bewirken.
Auch heute noch sind in Russland Menschlichkeit und Höflichkeit oft effektiver als finanzielle Mittel. Ein bescheidenes und freundliches Verhalten sowie das Vermeiden von Alkohol bei offener Abteiltür können die Reise angenehmer gestalten. Bei guter Beziehung zum Schaffner oder zur Schaffnerin kann es sogar vorkommen, dass sie eine Handbrause an den Wasserhahn in der Toilette anschließen, damit Sie duschen können.
In jedem Waggon finden Sie einen Samowar (Heißwasserbehälter). Sobald dieser eingeschaltet ist, können Sie beim Schaffner Tee bestellen. Manchmal werden auch Kekse und andere Snacks angeboten. Es ist ratsam, vor der Reise einige russische Grundbegriffe wie "Guten Tag", "Danke" und "Bitte" zu lernen, da dies oft die Herzen Ihrer Mitreisenden öffnet. Kenntnisse der kyrillischen Schrift können ebenfalls äußerst nützlich sein.
Während Ihrer Fahrt mit der Transsibirischen Eisenbahn ist die Verpflegung ausgezeichnet! Die Öffnungszeiten des Speisewagens sind täglich von 8:00 bis 21:00 Uhr (jeweils Ortszeit). Fast alle Speisen werden frisch zubereitet. Da die Speisewagen an den Grenzen gewechselt werden, werden in Russland russische Spezialitäten serviert, während Sie im chinesischen Speisewagen die chinesische Küche genießen können. Die Bezahlung erfolgt in den jeweiligen Speisewagen: in Russland mit Rubeln (gelegentlich auch mit US-Dollar/Euro), in der Mongolei mit US-Dollar oder mongolischen Tugrik und in China mit US-Dollar oder Yuan. Auf der Strecke von Nauschki bis Ulan-Bator gibt es keinen Speisewagen, da die Fahrt nachts erfolgt. Sollten Sie spezielle Vorlieben oder Allergien haben, empfiehlt es sich, entsprechende Vorräte vor Reiseantritt zu besorgen. Eine beliebte Alternative zum Speisewagen ist der Kauf von frischem Brot, Obst, Gemüse, Süßigkeiten oder regionalen Spezialitäten bei den Händlern an den Haltepunkten entlang der Strecke.
Bitte bitten Sie Ihren Schaffner, Ihr Abteil zu verschließen, wenn Sie für längere Zeit abwesend sind, z.B. für eine Mahlzeit im Speisewagen oder um sich während des Halts des Zuges die Beine zu vertreten.
Passagiere, die in oberen Betten schlafen, können beim Waggonschaffner nach einem Sicherheitsgurt ("remen’ besopasnosti") fragen.
In jedem Waggon befinden sich an den Enden des Ganges, vor den Abteilen und vor der größeren der beiden Toiletten, Steckdosen mit ~110 V. Wenn der Strom nicht fließt, können Sie die zuständigen Schaffner bitten, ihn im Abteil einzuschalten.
Der Zug gibt kein Signal vor der Abfahrt. Um zu vermeiden, dass der Zug ohne Sie weiterfährt, bleiben Sie bitte in der Nähe des Zuges und achten Sie auf das Signal Ihres Wagenbegleiters. In den Städten Ekaterinburg, Omsk und Nowosibirsk gibt es längere Aufenthalte (jedoch nicht länger als 30 Minuten). Fragen Sie vor dem Aussteigen Ihren Schaffner, wann der Zug wieder abfährt. Es gibt zwar einen Fahrplan, der jedoch nicht immer zu 100% eingehalten wird. Wenn Sie Ihren Zug verpassen, werden Sie normalerweise mit dem nächsten Zug vom Bahnhofspersonal nachgeschickt. Dennoch kann es beim Kauf neuer Zugtickets zu Problemen kommen. Es ist ratsam, stets eine warme Jacke, Ihren Pass und Geld bei sich zu führen.
Die Toiletten in den Waggons sind in größeren Städten vor der Ankunft und nach der Abfahrt etwa 40 Minuten lang geschlossen, ebenso an den Grenzbahnhöfen. An der russisch-mongolischen Grenze in Nauschki hält der Zug etwa 4 bis 6 Stunden. Es ist nicht immer gestattet, den Zug zu verlassen. An der russisch-mongolischen Grenze in Ulaanbaatar hält der Zug etwa 1,5 Stunden, an der mongolisch-chinesischen Grenze in Dzamyn-Ude etwa 1,5 Stunden und an der mongolisch-chinesischen Grenze in Erlian etwa 4 Stunden. Dort werden auch die Fahrgestelle gewechselt.
Fotografieren ist überall möglich, jedoch sollten Sie wie überall auf der Welt die Privatsphäre respektieren und Personen nicht ohne deren Einwilligung fotografieren. Das Fotografieren von militärischen Einrichtungen ist strikt untersagt – bitte halten Sie sich daran.