Taiwan, 2023 meine zweite Chinareise mit meinem Cousin Jan, nach einer Rundreise durch die VR China 2012. Vom Moment unserer Ankunft in Taipeh an kümmerte sich unser Guide Vincent rührend um uns, auch wenn wir ihm seinen stündigen Hinweis:“You need toilet?!“ abgewöhnen konnten, ansonsten ein Quell übersprudelnder Information. Leihwagen sind im heutigen Taipeh eher eine Last, wir vergeudeten einige Zeit mit Parkplatzsuche, dabei ist der ÖPNV hervorragend ausgebaut und Taxi vs. Uber sind schnell vor Ort und preiswert. Nix Handy – Nix Uber, oder sonst irgendetwas in Taiwan, wir wurden als Fossilien ohne Handys bestaunt. Faszinierend sind die Hochgeschwindigkeitszüge, sauber, bis 300 km/h, pünktlich, punktgenaues halten und diszipliniertes Ein- und Aussteigen. Wunschgemäß zockeln wir aber auch auf drei von vier Nebenbahnstrecken, einmal von ca. 1.400m auf ca.30m, ruckelnd in zwei Stunden und Landwirtschaftlich wunderschön. Ein Historischer Sonderzug brachte uns an die Pazifikküste und wir flogen nach Matzu und fuhren dort mit einem Schnellboot von der Insel “Südstock“ nach “Nordstock“. Überall besichtigten wir Bunkeranlagen der Japaner bis 1945 und der KMT ab 1949 bis in die 1970er. Das Dröhnen von im 20min-Takt starteten F-16 Staffeln erinnerte an den Wahnsinn der Geschichte bis heute, eine verstaubte Luftwaffensammlung rundete das Bild ab.
Unsere Hotels bescherten uns meistens am Morgen eine reiche Auswahl an chinesischem, japanischem und internationalem Frühstück. Mittags und am frühen Abend aßen wir in kleinen Nudelküchen, am mobilen Straßenstand, in kleineren Restaurants, aber auch ein Geburtstags Menü im 101, mit fantastischer Aussicht, das Essen dort war den Preis nicht wert.
Für die letzte unserer drei Wochen wechselte der Guide, Jerry kümmert sich ebenso hingebungsvoll wie Vincent um uns und zum Abend trank er auch mit uns, was Vincent stets vermieden hatte. Im Badeort Kenting am Südchinesischen Meer hatten wir schlimme Longdrinks an der abendlichen Fressmeile, mit Kater und Sonnenbrand für mich an unserem vorletzten Tag in Taiwan.
Das Programm war zu voll, wir danken unseren flexiblen Reiseleitern. Vieles fordert eine weitere Reise, für mich z.b. mit mehr Zeit für das Palastmuseum oder das Keramikmuseum. Außer dem sehnte ich mich nach dem ersten schmuddeligen Eindruck meiner Heimat nach der Sauberkeit und Höflichkeit in Taiwan