Reisebericht Usbekistan April 2023

TASCHKENT-SAMARKAND-TASCHKENT MEINE KURZREISE NACH USBEKISTAN
20.04.2023
Nach einem 6-stündigen Flug und usbekischen Essen an Bord landet die Maschine der UZBEKISTAN AIRWAYS pünktlich in Taschkent. Die Abfertigung an der Passkontrolle geht zügig vonstatten. Ich bin angekommen in der Hauptstadt Usbekistans, einer Stadt mit fast 3 Millionen Einwohnern und eines der islamischen Zentren Zentralasiens.
Mein Fahrer wartet bereits auf mich und wir fahren zum Lotte City Hotel Tashkent. Das Hotel mit Pool im Garten und Dachterasse befindet sich gegenüber des Navoi Theaters und unweit der Metro-Station Maydon

21.04.2023
Das Frühstück ist abwechslungsreich und usbekisch. Ich nehme einen Cafe Americano und in einem Kännchen etwas Milch. Nun lerne ich, dass man für die Milch eine kleine Keramikschale benutzt. Pünktlich um 8 Uhr holt mich mein Guide ab vom Hotel ab. Zuerst möchte ich Geld wechseln. Die Wechselstuben haben geschlossen. Heute ist nationaler Feiertag und am Abend das Ende des Ramadan.
Im Hotel Uzbekistan habe ich Glück und tausche EURO in SUM (1 EURO entspricht 12555 SUM )
Mit sovielen Scheinen in der Tasche kann die Tour beginnen. Die Strassen sind breit und es herrscht wenig Verkehr. Überwiegend weisse Autos sind unterwegs. Am Vormittag besichtigen wir religiöse Bauwerke der Altstadt.
KHAZRATI IMAM KOMPLEX
Es ist eine imposante Anlage mit dem Mausoleum des Kaffal Shashiy, dem ersten Imam Taschkents. Um dieses Mausoleum sind weitere Gebäude entstanden,die Khazrati Imam Moschee, die Tillya Sheik Moschee und die Medrese Barak Khan. Hier wird auch der Koran des Kalifen Osman aus dem 7.Jahrhundert aufbewahrt.

KO’KAKALDOSH MADRASA (Medrese oder auch Medresse)
Die Madrasa ist eine Koranschule mit Studentenwohnheim im Erdgeschoss und einem wunderschönen Garten. Das Wohnheim besteht aus mehr als 30 sehr spartanisch eingerichteten Zimmern . Diese Räume sind sehr klein (ca. 2x 3 Meter) und bieten Platz für 1, maximal 2 Studenten. Dieses Baudenkmal wurde während der Regierungszeit von Abdullah II und seinem Wezir Kugeldash errichtet.

CHORSU Basar
Untergebracht unter einem imposanten Kuppelbau findet man alles, was man so benötigt: Nüsse, Gewürze, Fleisch, handgearbeitete Waren..

 

 

 

 

 

 

Vor dem Eingang des Basars verkaufen Jungs Taschkenter Brot. Dieses Brot darf nicht mit einem Messe geschnitten werden,sondern es wird vom Gastgeber gebrochen.

MUSEUM FÜR ANGEWANDTE KUNST
Hier werden Beispiele der usbekischen angewandten Kunst gezeigt. An den Wänden hängen wunderschöne gewebte Teppiche, Stickereien und man kann von Handwerkern und Künstlern gefertigte Keramik und Kupferprodukte bewundern.

Nach dem Besuch des Museums ist Mittagszeit und wir finden ein kleines Restaurant mit vorwiegend Reis/Fleisch-Gerichten, sogenannten PLOV. Ein Tisch wird für uns in den Garten gestellt und wir bestellen Plov mit Rindfleisch (gibt es auch mit Hammel), Pferdewurst, Wachteleiern und Tomaten/Gurkensalat. Zusätzlich wird Tee seviert. Der Tee wird 3 mal in das Schälchen und gleich wieder zurück in die Kanne geschüttet. Das Schälchen wird nicht bis zum Rand gefüllt.

 

 

 

 

 

 

Das Gericht ist so lecker, dass ich beschliesse die nächsten Tage nur noch Plov zu essen.

Nachmittags sind wir zu Fuss unterweg. Wir passieren den Unabhängigkeitsplatz und das Denkmal des Mutterlandes (Denkmal der glücklichen Mutter) und gelangen in die Allee des Ruhms mit Erinnerungsbüchern an die im 2. Weltkrieg gefallenen Soldaten. Die Namen sind mit goldener Schrift in die Bücher graviert.

Wenn man Taschkent besucht, muss man einmal mit der Metro gefahren sein. Jede Station ist einem besonderen Thema gewidmet. An der Maydoni Station kaufen wir Tickets. Diese kann man den ganzen Tag nutzen. Wir fahren mit älteren und auch modernen Metros. Ich erinnere mich noch an die Stationen Kosmoaftlar und Astroaftlar. Als wir an der letzten Station aussteigen, bin ich zu langsam. Mein Guide ist draussen, ich drin und die Türen schliessen sich. Zum Glück ist uniformiertes Personal in der Station und kann die Abfahrt der Metro verhindern. Als ich aussteige, sehe ich den verärgerten Blick. Das nächste Mal werde ich schneller sein.

Der Abend klingt aus mit schönen Musikklängen. Es ist das Ende des Ramadan.

22.04.2023

Zugfahrt nach Samarkand

Um 6.30 Uhr bringt mich mein Fahrer zum Bahnhof Taschkent Nord. Um überhaupt auf das Bahnhofsgelände zu gelangen,muss man Pass und Ticket mit Passnummer vorweisen. Die Tickets erhielt ich bereits am Vortag. Am Eingang des Bahnhofsgebäudes wird noch eine Personen- und Taschenkontrolle durchgeführt.

Im Bahnhofsgebäude öffnen sich die Türen zu den Gleisen erst kurz vor der Abfahrt.

Der Zug startet pünktlich um 7:30 Uhr und benötigt für die Strecke nach Samarkand (ca.300km) eine Zeit von 2 Stunden 10 Minuten. Es dauert nicht lange und es wird Frühstück und heisser Kaffee an den Platz serviert. Das Essen ist im Ticketpreis inbegriffen. Eine grüne Landschaft mit den Bergen im Hintergrund zieht an mir vorbei. Mir fällt auf, dass sich an den Schranken lange Autoschlangen bilden.

In Samarkand erwartet mich bereits mein Guide.
Auf dem Weg zum Gur Emir Museum fragt er mich, ob ich schon einmal Maulbeeren gegessen habe. Ich sehe das erste Mal einen Maulbeerbaum und esse das erste Mal Maulbeeren.

GUR EMIR MAUSOLEUM
Timur, ein grosser Volksheld, kontrollierte ein riesiges Reich, welches sich über Usbekistan, Iran, Afghanistan und Teile der Türkei erstreckte.Es war das Reich der Timuriden, der Nachkommen des Dschingis Khan. Das Mausoleum wurde Anfang des 15. Jahrhundert erbaut und war ursprünglich für seinen gefallenen Lieblingsenkel Muhammed Sultan gedacht. Es wurde auch zur Grabstätte Timur`s selbst.

REGISTAN PLATZ
Wer kennt nicht Postkarten mit Aufnahmen einer der prächtigsten Plätze Mittelasiens?
Der Registanplatz wird als Herz des antiken Samarkands bezeichnet.

Der Registan-Platz wird geprägt aus 3 Medresen, islamische Hochschulen an denen 10 oder bis zu 20 Jahren gelehrt wird. Das Haupttfach war die Koranlehre, aber auch Fächer wie Astronomie wurden belegt.

AUSGRABUNGSSTÄTTE AFRASIAB UND MUSEUM
Afrasiab war Vorläuferort von Samarkand. An der Ausgrabungsstätte wurden vor allem Münzen, Keramik , Glaswaren… gefunden. Es sind Zeugnisse der damaligen Stadtsiedlung aus dem 4. Bis 13. Jahrhundert n.Chr. Diese Funde kann man im Museum besichtigen.

BIBI KHANUM MOSCHEE
Die Moschee wurde im Auftrag Timur’s von 1399 bis 1404 erbaut. Es wird auch behauptet, dass Bibi Chanum, die Lieblingsfrau Timurs, diese Moschee erbauen liess. Die Moschee galt im 15.Jahrhundert als prächtigste Moschee der islamischen Welt. Doch jahrelange aufwändige Umbauten führten schliesslich dazu, dass die Moschee zusammenbrach. Noch heute werden Restaurierungen durchgeführt.

Es war ein interessanter Ausflug nach Samarkand. Natürlich haben wir mittags wieder Plov gegegessen.

Bevor der Zug zurück fuhr, haben wir in der besten Bäckerei Samarkands Süsses gegessen und Tee getrunken.

23.04.2023

Mein Fahrer holt mich ab. Es geht in die Berge. Vorher hält er noch an einer Bäckerei und kauft Fladenbrote für mich und meine Familie. Ich freue mich riesig und die Brote duften köstlich.

 

 

 

 

 

 

Ca. 80 km vor den Toren Taschkents befindet sich das Chimgan- Gebirge, ein Erholungsgebiet. Ursprünglich wollten wir zum Ort Beldersai, doch der war gesperrt. So hielten wir in anderen schönen Ortschaften und fuhren mit der Seilbahn oder dem Lift auf den Berg.

Es war ein wunderschöner Tag in der Natur. Viele Familien aus Taschkent waren unterwegs um Picknick zu machen. Erinnerungen an meine Kindheit werden wach…

24.03.2023
Um 2.00 Uhr aufstehen, um 3.00 Uhr holt mich mein Fahrer ab und es geht zum Flughafen.
In meinem Gepäck habe ich das Brot aus Taschkent, in meinem Kopf tausende Eindrücke der Tage in Usbekistan.

Ich möchte danken
Herrn Szech von GO EAST REISEN FÜR DIE TOP- Organisation der Reise
Herrn Inoyat K. für die Betreung in Taschkent Herrn Dilshod I. für die Betreung in Samarkand Herrn Nodir A. meinem Fahrer
Sie alle haben für eine gelungene, unvergessliche Reise beigetragen.

Monika Scheibner